Dachaufstockung für ein Architekturbüro

2013-2015 Dachaufstockung für ein Architekturbüro Es ist auch in eher kleinen räumlichen Dimensionen etwas Besonderes, wenn ein Architekt sein eigenes Büro entwirft und realisiert – in diesem Fall auf dem Bestand des alten Büros mit erheblichen Zwängen durch das Grundstück, […]

2013-2015

Dachaufstockung für ein Architekturbüro


Es ist auch in eher kleinen räumlichen Dimensionen etwas Besonderes, wenn ein Architekt sein eigenes Büro entwirft und realisiert – in diesem Fall auf dem Bestand des alten Büros mit erheblichen Zwängen durch das Grundstück, die Erschließung, sowie die statischen und baurechtlichen Gegebenheiten.

Die Erschließung einer weiteren Einheit vom öffentlichen Raum her war nie angedacht – der Platz dafür war daher kaum da. Der Wunsch nach einem markanten und einladenden Eingang war groß. Er wurde durch den hohen Luftraum der Treppe zur Büroeinheit umgesetzt. Zur Südseite war die Dachneigung limitiert, um keine größere Abstandsfläche auszulösen. Der Ort selbst ist geprägt von der Ortsrandlage mit freiem Blick nach Süden und Osten auf die Bergstraße und das Freigelände des UNESCO-Weltkulturerbes Kloster Lorsch/ Lauresham. Dieses Fokussieren auf die entscheidenden Qualitäten des Ortes sollte sich im Gebäude ausdrücken.

Das Ergebnis ist eine Form, die alle Wünsche und Notwendigkeiten zu einer skulpturalen, material-einheitlichen Form verbindet. Die Tragstruktur besteht aus Stahlrahmen, um die Hauptlasten in den Bestand abzutragen und vorgefertigten Holzrahmenwänden. Die polygonalen Flächen, die in verschiedensten Winkeln zueinander stehen, werden in ihrer Wirkung durch die gewählten, bronzenen Metallschindeln noch unterstützt: golden glänzend, haben sie beschattet eine graue, fast farblose Ausstrahlung. Die wenigen Öffnungen, die Südostecke durch ein Fensterband betonend, nimmt der Materialwirkung nur wenig.

Im Innern wird die Statik nicht versteckt, sondern durch die roh belassenen und mit LED hinterleuchteten Stahlrahmen betont. Die Großzügigkeit der Räume schafft eine freie Büroatmosphäre. Die unteren und oberen Räume sind durch einen Luftraum miteinander verbunden; für eine gute Akustik sorgen geeignete Paneele. Die Wand und Deckengestaltung ist gänzlich in weiß gehalten; nur der Boden spiegelt den metallischen Look der Außenhülle wider. Die Möbilierung ist eine Mischung aus günstigen Standardmöbeln und Maßanfertigungen, um den Platz voll ausnutzen zu können und im Besprechungstisch den Entwurfsgedankens nochmals zu destillieren: das Zusammenführen von Holzbau und Stahlkonstruktion in den besonderen Geometrien des Ortes.






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